„Das Schicksal ist ein mieser Verräter“
„Palliativmedizin ist nicht nur die Therapie der letzten Tage. Viele Leute denken: Jetzt geben die mir Morphium, und dann muss ich sterben. Das ist eben nicht so“, sagt Dr. Gerd Reichenbach, Beisitzer im Vorstand des Vereins. Vereinsvorsitzender Dr. Reinhard Hunold unterstreicht: „Palliativ heißt: bestmögliche Lebensqualität für den Rest des Lebens während der ganzen Erkrankungsphase. Wer konsequente Palliativbehandlung bekommt, lebt länger.“ Palliativpatienten stünden weniger unter Stress stehen, so Dr. Reichenbach: „Das führt zu einer Lebensverlängerung bei angemessener Erträglichkeit.“
Der Hausarzt knüpft den Kontakt zum PalliativNetz, in dem der ärztliche Palliativmedizinische Konsilidardienst Kreis Olpe rund um die Uhr für die Patienten da ist. „Ziel ist es, dass die Menschen, die es wollen, zu Hause sterben können. Die Verwandten wissen, dass ständig jemand erreichbar ist. Wir geben ihnen den Rückhalt“, erläutert Dr. Reichenbach. Flankierend zur Seite stehen die weiteren Beteiligten im Palliativ-Netz. Die Linderung der Schmerzen steht im Vordergrund. „Die Menschen haben Angst, wie sie sterben. Sie haben Angst, übermäßig leiden zu müssen. Wir können heute über die Versorgung rund um die Uhr dafür sorgen, dass nicht mehr der Ruf nach der Todesspritze kommt. Es ist wichtig, dass die Leute nicht auf die Idee kommen, in die Schweiz zu fahren“, so Dr. Reinhard Hunold, Chefarzt des Instituts für Anästhesie am Olper St. Martinus-Hospital weiter. „Es geht darum, dass die kommerziellen Sterbehilfeunternehmen keinen Platz haben. Deshalb fördern wir Palliativ und Hospiz.“ Die Inanspruchnahme von Palliativmedizin sei ein gesetzlicher Anspruch.
Um bekannter zu werden, zeigt der Verein in Zusammenarbeit mit dem Cineplex Olpe den Film nach dem Roman-Bestseller von John Green „Das Schicksal ist ein mieser Verräter.“ Beginn ist am Donnerstag, 29. Oktober, um 20 Uhr im Olper Kino. Der Eintritt beträgt sechs Euro.
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